Bis vor einigen Jahren war die geringe formale Bildung ein herber Kritikpunkt an den Sportjournalisten, ihre berufliche Aus- und Weiterbildung erfolgte oftmals unkoordiniert und war mangelhaft.
Das hat sich inzwischen aber geändert. Heute beginnt auch ein Sportjournalist oftmals seine Karriere bereits bei der Schülerzeitung und fängt nach der schulischen Ausbildung ein Studium der Journalistik oder der Kommunikationswissenschaften an.
Teilweise sind es auch Studenten des Faches Sport, die sich nach der Ausbildung um ein Volontariat im Ressort Sport bewerben.
Nach meist zweijähriger Zeit im Volontariat beginnt ihre eigentliche journalistische Arbeit mit der Erstellung kleinerer Berichte und Reportagen.
Es ist ein langer Weg bis hin zum Sportredakteur, doch heute wird auf eine gründliche Ausbildung Wert gelegt.
Der alte Spruch, dass Sportjournalisten Menschen seien, denen „das Schreiben besonders leicht fällt“, die also schreiben, ohne auf tieferen Sinn oder guten Inhalt ihrer Beiträge Wert zu legen, gilt nicht mehr.
Inzwischen verfügt mehr als ein Drittel bis fast die Hälfte der Sportjournalisten über ein abgeschlossenes Studium, einige haben sogar promoviert.
Gut ausgebildete Sportjournalisten sind zwar kein Garant für eine fundierte Berichterstattung, doch sie verfügen über die formalen Kenntnisse einer solchen und die Ausbildung wird als Indikator für eine professionelle Arbeit und Arbeitshaltung gesehen.
Allerdings hat sich die Situation der Weiterbildung nicht in gleichem Maße verbessert, wie die eigentliche Grundausbildung.
Hier besteht noch Verbesserungsbedarf, denn die Anforderungen an einen Sportjournalisten ändern sich stetig. Sich darauf einzustellen und immer noch professionell zu arbeiten, ist nicht unbedingt leicht und der Sportjournalist ist auf eine fundierte Weiterbildung angewiesen, wenn er seine Aufgaben erfüllen will.
Leider ist es immer noch so, dass Neulingen das Anspruchsdenken und die typische Eile der Journalisten im Wege steht, Einsteiger in den Beruf müssen sofort in der Lage sein, professionell zu agieren.
Es muss verstärkt daran gearbeitet werden, die extremer gewordenen Berufsbedingungen zu berücksichtigen und eine Qualitätsverbesserung der Berichterstattung zu bewirken.